Startseite
Über uns Filme Fotos Tipps Sonstiges
Mitglieder Geschichte Zeitleiste Presse
Rostock wird zur Film-Hauptstadt
Beim Festival im Stadthafen, dem "FiSH 05", präsentieren Videofilmer aus ganz Deutschland ihre Beiträge. Von AXEL MEYER

Kröpeliner-Tor-Vorstadt. Maria und Stephan spielen Schach. Gedämpftes Licht, Rotwein steht auf dem Tisch. Aber von Romantik keine Spur - Maria beichtet, sie habe nach einer Party mit Frank geschlafen. Stephan ist sauer. Verständlich. Bis das Telefon klingelt und eine gewisse Julia den gehörnten Stephan an eine gemeinsame Nacht erinnert. Knapp fünf Minuten dauert der Kurzfilm "Wohnung 12" von Andreas Ehrig. Der 25-Jährige bewirbt sich mit diesem Beitrag an Filmakademien. Und er nimmt teil am Festival im Stadthafen, dem "FiSH 05".

"Rostock wird vom 22. bis 24. April zur Hauptstadt des jungen deutschen Videofilms", betont Dr. Klaus Blaudzun, Geschäftsführer des Instituts für neue Medien (ifnm). An dem Wochenende werde im M.A.U. das "Beste vom Besten der Videofilmer" in der Hansestadt zu sehen sein. Das Festival findet in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. 265 Videofilme aus der ganzen Bundesrepublik hatten sich beworben - 42 wurden für den Endausscheid ausgewählt.

Sechs dieser Teilnehmer kommen aus Rostock und Umgebung. Neben Andreas Ehrig sind dabei André Spilker mit dem Film "Mauern", eine Reflexion zum Thema Staatssicherheit in der DDR, sowie Richard Marx mit "Jugovina", über einen Konflikt zweier UN-Beobachter in Jugoslawien. Außerdem kamen unter die Endteilnehmer Anne Surya Ormeloh mit "Wo macht Schule noch Spaß?", ein Beitrag über eine indische Schule und die Gruppe AGA mit "Das Übliche" über den Albtraum junger Menschen. Weitere Anwärter auf Gold-, Silber- und Bronzemedaillen sowie den "Film des Jahres" kommen u. a. aus Berlin, Offenbach, Karlsruhe und Stuttgart. Einige Preisträger qualifizieren sich für die Deutschen Filmfestspiele und eventuell für die Weltfilmfestspiele.

"Das Interesse an unserem Festival zeigt, dass der Wettbewerb angekommen ist in der deutschen Szene", sagt Matthias Spehr, Leiter der Videowerkstatt am ifnm. Dieser Akzeptanz ist auch die hochkarätig besetzte, sechsköpfige Jury zu verdanken. So werden etwa Schauspielerin Gabriela Maria Schmeide ("Halbe Treppe", "Die Polizistin") sowie die Regisseure Dieter Schumann und André Jagusch (Preisträger beim "FiSH 04") die Beiträge bewerten.

Das Festival wird bereits am 21. April im Li.Wu. mit einer Präsentation der Preisträger des polnischen Wettbewerbs "Off Polska" eröffnet, bei dem 18 Kurzfilme gezeigt werden. "Wir pflegen seit Jahren gute Beziehung zur polnischen Filmszene", sagt Matthias Spehr. Künftig soll jedes Jahr ein anderes baltisches Land beim "FiSH" vertreten sein.

Das Rostocker Festival, vier vergleichbare gebe es in Deutschland, besticht auch durch seine besondere Atmosphäre. "Alles locker und nicht gekünstelt, vor allem kein Konkurrenzneid unter den jungen Leuten", habe der mehrfache Filmpreisträger Lothar Holler ("Good bye Lenin", "Der Laden") im vergangenen Jahr die Veranstaltung gelobt.
Original-Artikel anschauen

<<  rok-tv sendet Filme aus Sanitz     |     Presse     |     Nordosten stark bei Deutschen ...  >>